Nach 61 weiteren Tagen (insgesamt 137 Tagen) haben wir den
südamerikanischen Kontinent – und damit die uns doch etwas lieb gewonnene
Spanische-Sprache – auch schon wieder verlassen. Wir haben in Südamerika 6
Länder und 18 Städte/Orte bereist und in
22 verschiedenen Unterkünften übernachtet (von Hostel-Dorms über Zelten bis hin
zu Wohnungen und 4-Stern-Hotels). Wir haben uns zwischen dem 13°S und 55°S Breitengrad sowie
4‘700müM und 0müM bewegt, hatten Temperaturen von 0° bis 38° Celsius und
Windstärken von 0km/h bis mind. 100km/h.
Wir haben faszinierende Ruinen und Bauten alter Kulturen
besucht, uns an wunderschönen Sandstränden erholt, eine unglaubliche
Tiervielfalt gesehen, immense Wasserfälle, riesengrosse Gletscher,
unaufhörliche Weiten und Tango- und
Sambaschritte, denen unsere Augen kaum folgen konnten... Wir konnten die enorme Kraft und atemberaubende Schönheit der Natur hautnah erleben und uns in den Mythen und Lehren der alten Völker verlieren... Der Blog wird all dem Erlebten niemals gerecht. Wir erleben so viel mehr, als wir hier niederschreiben oder anhand der Fotos visualisieren können... Es sind oftmals Kleinigkeiten des Reise-Alltags, Gespräche mit (mehr oder weniger) flüchtigen Bekanntschaften oder die Gefühle, die wir beim Anblick der spektakulärsten Orte der Welt haben, die unsere Reise so speziell und bereits jetzt unvergesslich machen.
Die nun doch schon lange Reisezeit hinterlässt langsam auch Spuren an unserem Material… Gadgets funktionieren nicht mehr einwandfrei (der
Fotoapparat hat nach einer erfolgreichen Reparatur in Peru den Geist in
Brasilien wieder aufgegeben, sodass wir in Patagonien einen neuen kauften), die
Rucksäcke und Flightcover haben - aufgrund des unsanften Handlings beim Fliegen - Risse und Löcher und auch die Nähte und Knöpfe
der Kleider sind nicht mehr was sie einmal waren. Gutes Material zeigt sich nun
erkenntlich! Die sehbare Abnützung ist immens, aber auch nicht verwunderlich,
da wir seit gut 4 Monaten immer wieder die gleichen Sachen tragen. Nicht
vergleichbar mit dem Überfluss, den wir zu Hause haben und je nach Lust und
Laune die Jeans oder Shirts wechseln können…
Und auch für uns wird es - so seltsam dies auch klingen mag
– anstrengend. Täglich neue Eindrücke und aufgrund unseres schnellen
Reisetempos bleibt kaum Zeit, diese wirklich zu verarbeiten… So ist man an den
schönsten Orten der Welt und kann diese kaum geniessen, weil man noch das
Vorangegangene verarbeitet oder sich bereits auf das Kommende freut. Und „das
Jetzt“ geht irgendwo dazwischen unter… Dies ist momentan eine der grössten
Herausforderungen für uns: voll und ganz im Hier und Jetzt zu sein. Wir haben
zum Glück noch etwas Zeit, um dies zu üben... Wir beginnen erstmal mit 10 Tagen
Französisch Polynesien!
Mike & Ramona