Sonntag, 23. November 2014

Abschluss Zentralamerika - Zahlen, Fakten & unsere Eindrücke

Wir haben Zentralamerika nach 76 Tagen, 4 Deos, 2 Sonnencrèmes und einem Anti-Brum verlassen. Wir waren in dieser Zeit 140 Stunden in Flugzeugen, Schiffen, Taxis und Bussen unterwegs, 98 Stunden davon betrug die reine Reisezeit mit Bussen. Wir haben 5 Länder bereist, 7 Grenzübergänge erlebt (wobei Costa Rica/Panamá am heftigsten war) und in 18 verschiedenen Unterkünften übernachtet, von Zelten, über Hostels, bis hin zu luxuriösen 4-Stern Hotels. Wobei ein 4-Stern Hotel in Guatemala oder Nicaragua nicht zu vergleichen ist mit einem 4-Stern Hotel in Mexiko oder Panamá... So ist manchmal gar in einem 4-Stern Hotel eine Kakerlake oder eine total verkalkte Duschbrause keine Seltenheit. Dies brachte uns auf die Idee, die Highlights unserer alltäglichen zentralamerikanischen Abenteuer aufzulisten:

Hygiene
Ja, Hygiene war eigentlich immer ein Thema - oder eben nicht. Die bereits erwähnten verkalkten Duschbrausen trafen wir des öfteren an, so dass das Wasser in alle Richtungen spritzt, wenn denn überhaupt Wasser kommt. In Antigua wurde das Wasser beispielsweise von 23:00 (oder 22:00, oder 24:00, je nach Lust und Laune der Behörden) bis ca. 04:00 komplett abgestellt - dies machte nächtliche Toilettengänge durchaus interessant. Auf Corn Island werden die Duschen liebevoll "Suicide-Shower" genannt, da der Duschkopf mit Durchlauferhitzer eher gebastelt als fachmännisch installiert ist - die losen Kabel sind da sehr vertrauenserweckend! Dass das mitgebrachte Toilettenpapier in den Abfalleimer geworfen wird, dass Warmwasser eine Glückssache ist und dass wir beim Duschen Flip Flops tragen, wurde mehr oder weniger schnell zur Gewohnheit. Auch Schimmel im Lavaboabfluss, tropfende Rohre und Kloake-Gestank scheinen irgendwie Trend zu sein (da wird uns schon nur beim Gedanken daran wieder übel!)...

"Haustiere"
In manchen Unterkünften waren wir nicht alleine, sprich wir hatten - meist unerwünschte - Haustiere. Hier ein kleines Sammelsurium: Kakerlaken, Bettläuse, Holzwürmer, Spinnen, Falter, Mücken, Zecken und Geckos (Letzte waren aufgrund der vorangegangenen Auflistung durchaus erwünscht!).

Wäsche
Die Wäsche zu waschen ist jedes Mal ein Abenteuer: Kommt alles wieder zurück? Kommt es schmutziger zurück als davor? Kommt mehr zurück, als wir gebracht haben? Unsere bisherige Bilanz: Minus zwei Socken, Plus eine Boxershorts und eine Badehose. Viele T-Shirts sind mit Flecken versehen und alle weissen Kleider sind schon lange nicht mehr weiss...

Geld
Auch Geld abheben ist immer so eine Sache, die oft mehr Zeit in Anspruch nimmt als wir denken... Ist der Automat sicher? Welche Karte funktioniert? Wie hoch sind die Gebühren? Wie viel Pesos, Quetzales, Colones oder Cordobás benötigen wir überhaupt und wie war nochmals der Wechselkurs? 1:8, 1:26 oder 1:500? Eine Übernachtung in Costa Rica kostet ca. doppelt so viel wie eine in Nicaragua - wie viel sollen wir also abheben, damit wir nicht gleich nach dem Abendessen wieder an einen Automaten müssen?

Aber all diese kleinen alltäglichen Erlebnisse machen das Reisen interessant und geben unserem Abenteuer die gewisse Würze. Wir nehmen sie gerne in Kauf, wenn wir dafür die Vielfältigkeit der fremden Kulturen hautnah miterleben dürfen, die Gelassenheit der Inselbewohner von Corn Island erleben und das unglaubliche Bedürfnis nach Liebe und Wärme der guatemaltekischen Kinder spüren dürfen, von den farbenfrohen und Geruchs-intensiven Märkten überwältigt werden, durch die Gassen der Altstädte schlendern und die saftige Vegetation und Natur bestaunen können, gar einen Lava-spuckenden Vulkan aus nächster Nähe beobachten dürfen, oder einfach nur am Strand sitzend auf das weite Meer blicken und die Gedanken schweifen lassen können. Es ist unfassbar, was wir schon alles erleben durften und wir haben noch unglaubliche 8 Monate vor uns!!

Trotz all diesen Erlebnissen und Eindrücken ist für uns vom Gefühl her immer noch September, die Zeit scheint irgendwie stehen geblieben zu sein... Wenn wir Dezember-Daten sehen, ist unsere erste Reaktion immer: "Ah ja, geht ja noch ein Weilchen" - bis wir realisieren, dass ja schon ganz bald Dezember ist...!

In diesem Sinne: Eine wunderschöne Adventszeit!

Mike & Ramona

Panamá: Panamá City - so vielseitig!

Um ein Uhr nachts haben wir am Highway vor Jacó auf unseren Bus nach Panamá gewartet und kamen nach 17 langen Stunden dann endlich in Panamá City an. Eine Grossstadt, wie sie in den USA anzutreffen ist, wir sie aber nicht in Panamá erwartet hatten! Unglaublich vielseitig!

Es war da zum einen der Business District, in dem wir uns ein schönes Hotel ausgesucht hatten um wieder einmal einen höheren Standard zu geniessen...




Rooftop-Lounge im 62. Stock des Hard Rock Hotels
...die eher ärmlichen Stadtteile, die aber auch jeweils eine gewisse Faszination ausstrahlen...





...und eine Altstadt, wie sie in US-amerikanischen Grossstädten dann eben doch nicht anzutreffen ist.

Willkürliches China-Tor als Eingang zur Altstadt...


Und dann war da natürlich noch der Panamá-Kanal! Wir bestaunten die Miraflores Schleuse des insgesamt 83 km langen Kanals, der seit genau 100 Jahren in Betrieb ist. Es dauert 8 bis 10 Stunden um den Kanal vom Atlantik bis zum Pazifik zu durchqueren, 35 bis 40 Schiffe machen dies täglich. Der Kanal ist eine grosse Einnahmequelle für Panamá und ist sicherlich ein Grund für den hohen Wohlstand der Stadt (bzw. gewisser Stadtteile).





Eine tolle Stadt, in der wir leider nur kurz bleiben konnten, da der Inka-Trail auf den Machu Picchu in Peru bereits auf uns wartete... "Auf den Spuren der Inkas" - coming soon!

Mike & Ramona

Mittwoch, 19. November 2014

Costa Rica: Monteverde bis Manuel Antonio - Pura Vida

Unsere Costa Rica Abenteuer haben im Monteverde Nebelwald begonnen, wo wir im Städtchen Santa Elena in einem Hostel waren.


Gerade ausserhalb hat es zwei besonders eindrückliche Ficus Trees: Im einen kann man bis zur Baumkrone hochklettern und die Wurzel des anderen wächst über einen Fluss... Verrückte Natur! Solche Bäume soll es anscheinend nur in Monteverde und Indien geben...




Monteverde ist bei Backpackern vorallem für Canopy bekannt - man findet dort die längste Zip-Line von Zentralamerika, und dies liessen wir uns natürlich nicht entgehen! Im 100% Aventura Park sausten wir an Karabinern befestigt durch den Nebelwald. Am heftigsten war die Tarzan Swing: Oben auf einer Plattform, an einem Seil angemacht sagt der Ranger: "Hold on to the rope, whatever you do - don't let it go, lista?", öffnet das Türchen und aaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh man stürzt 45 Meter im freien Fall in die Tiefe, bis das Seil dann endlich gespannt ist und man in einem riesen Bogen durch die Luft schwingt... Mann o mann, mir ist das Herz fast stehen geblieben! Mike fands natürlich super... ;-)
Leider hatten wir mit dem Wetter nicht sonderlich Glück: Es regnete in Strömen, sodass wir am Ende komplett durchnässt waren! Wie die Costa Ricaner sagen würden: Seilpark: Pura Vida! Das alles im Regen: No Pura Vida!




Um dem Regen zu entkommen, ging's dann noch am selben Tag weiter nach Puntarenas. Auch dort gehen viele Backpacker hin. Mit ein bisschen mehr Vorbereitung hätten wir vielleicht schon früher herausgefunden, dass die alle nur dort hin gehen um die Fähre zur Halbinsel Nicoya zu nehmen, und eigentlich niemand dort bleibt. Uns wurde schnell klar, weshalb... Puntarenas war zwar früher mal der grösste Hafen von Costa Rica, aber eben: das war früher. Heute ist es eine verlassene, schräge Stadt. Die Bilder der Uni und des Pizza Hut-Trucks veranschaulichen dies...



Zum Glück mussten wir nicht dort bleiben und konnten direkt am nächsten Tag weiter nach Jacó gehen. Jacó ist ein ziemlich touristisches Surfer-Städtchen an der Pazifikküste.



Von da aus besuchten wir den Manuel Antonio Nationalpark. Wir haben den Regenwald genau so erlebt, wie es sein Name verspricht: im Regen. Trotzdem war es schön; der Nationalpark hat wunderbare Strände, eine sehr eindrückliche Vegetation und eine grosse Vielfalt an Tieren; wir haben Schmetterlinge, Faultiere, Waschbären, Kapuzineräffchen und einen schlafenden Rotaugen-Laubfrosch gesehen und Brüllaffen und verschiedenste Vögel gehört.







Wer findet das Faultier?
Costa Rica hat uns vorallem von der Natur her gefallen und die Tatsache, dass einem das Reisen sehr einfach gemacht wird. Die Ticos sind sehr hilfsbereit und freundlich, so halten beispielsweise die Busfahrer mitten auf dem Highway für einen an, damit man um 1 Uhr nachts den Bus nach Panama nehmen kann... Aber mehr dazu im nächsten Blogeintrag! :-)

"Man lebt nur einmal, aber wenn wir es geniessen, ist einmal genug"
gesehen im Restaurant Pájara Pinta in Jacó.

Donnerstag, 13. November 2014

Nicaragua: Corn Island und Granada - very relaxing

Nach der bis anhin längsten Busreise (23 Stunden), einer Übernachtung in Managua und einem Flug, haben wir es uns auf der karibischen Corn Island so richtig gut gehen lassen. Corn Island ist genau der richtige Ort um sich zu entspannen. Unser Hotel (Sea Star Spa) war direkt am Strand, sodass man wirklich nichts anderes als das Wellenrauschen hörte... Wir haben die Tage mit Wakeboard-Versuchen, lesen und ganz viel Lobster-Essen verbracht... Wunderbar!








  
Nach einer Woche im Paradies Nr. 2 (Nr. 1 war das Palace Resort auf Isla Mujeres), ging es dann zurück aufs Festland, nach Granada. Granada war Antigua recht ähnlich, nur waren die Temperaturen angenehmer! Eine schöne kleine Stadt am Lago Nicaragua, dem grössten See Zentralamerikas - leider war dieser See aber aufgrund des vielen Abfalls nicht so schön...







Von Granada aus besichtigten wir den Vulkan Masaya - dieses Mal eine etwas andere Vulkan-Erfahrung. Bei diesem Vulkan kann man ganz hoch fahren und dann in den Krater reinblicken - sehr eindrücklich!





Wir gingen in eine Lava-Höhle, die von 7'000 bis 10'000 Fledermäusen bewohnt wird - zum Glück sahen wir nur etwa 15 davon! Mike hätte gerne mehr gesehen, für  mich war es ganz okay so ;-) Als wir im Anschluss nochmals bei Dunkelheit in den Krater blickten, konnten wir die Lava-Flammen lodern sehen - wow! Der "Ring of Fire" hat's bis jetzt ganz schön in sich! (Das ist der Vulkangürtel entlang der Plattengrenzen des Pazifiks, hier liegen 70% aller Vulkane der Erde!)


Und jetzt sind wir in Costa Rica und sind so richtig im Reise-Flow, lassen uns treiben und schauen, was auf uns zukommt... Freiheit!