Freitag, 20. März 2015

Abschluss Ozeanien - Zahlen, Fakten & unsere Eindrücke

Nach 57 weiteren Tagen (insgesamt 194 Tagen) haben wir auch Ozeanien bereits wieder verlassen. Wir haben drei Länder bereist (Frz. Polynesien, Neuseeland und Fiji), 21 Städte/Orte (davon 15 in Neuseeland) und haben in 18 verschiedenen Unterkünften übernachtet (neu dabei: eine Übernachtung am Flughafen, mehrere im Auto, eine bei einer Bekannten und zum ersten Mal auch 5-Sterne-Hotels!). Der Wohlstand dieser Länder (hauptsächlich Neuseeland) war markant höher als die bisher bereisten Länder, was höhere Preise mit sich führte (negativ), aber auch positive Nebeneffekte hatte, wie trinkbares Leitungswasser und "sicherere" Küchen (die Verdauung konnte sich mal wieder erholen).

In Ozeanien konnten wir traumhafte Sandstrände geniessen, luxuriöse Hotelanlagen, atemberaubende Sonnenuntergänge, gigantische Tierwelten, wunderschöne Bäume, Blumen und Blüten und eine himmlische Hochzeit. Die polynesische Kultur hat uns sehr gut gefallen (dazu zählen wir auch die Osterinsel – obwohl sie politisch zu Chile gehört, gehört sie kulturell eindeutig zu Polynesien). Die Leute waren sehr wohlwollend, warm, herzlich und fröhlich. Auf der einen Seite aktiv und stark, auf der anderen sehr ruhig und besinnlich. Besonders gut haben uns die traditionellen Tänze gefallen, bei denen die Kultur und die Rollen von Mann und Frau wunderbar veranschaulicht werden. Wirklich schön und sehr faszinierend.

Während wir in Neuseeland waren, haben wir dann auch bereits die Halbzeit überschritten… Dies war ein grosser Wendepunkt unserer Reise – plötzlich vergeht die Zeit im Nu! Was uns noch auf Tahiti wie eine Ewigkeit vorkam, geht nun rasant zu Ende. Gedanken an die Rückkehr und an die berufliche Zukunft werden häufiger und wir geniessen das Geschenk - einfach mal so ein Jahr reisen zu können - jetzt noch bewusster. Schon seit 7 Monaten mussten wir den Abfall nicht mehr runterbringen, kein Altpapier mehr bündeln, keine Post aus dem Briefkasten holen, haben keinen Staubsauger mehr in der Hand gehalten, kein WC geschrubbt und keine Auto-Scheiben gekratzt. Stattdessen geniessen wir es, fast täglich auswärts essen zu gehen. Wir geniessen es, dass unser Bett immer gemacht und das Zimmer geputzt wird. Und wir geniessen es, dass wir (meistens) machen können, worauf wir gerade Lust haben: Sei dies ein Tag am Strand oder im Getümel der Stadt, ein kultureller Ausflug, ein paar Drinks, ausschlafen, irgendwas oder überhaupt gar nichts. Je nach Lust und Laune. Alles können und nichts müssen.

Was wir uns jetzt mehr und mehr gönnen, ist Zeit (ganz im Gegensatz zum vergleichsweise stressigen Zentral- und Südamerika-Reiseprogramm). Zeit, um die Orte, Momente und Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Zeit, um nachzudenken. Zeit, um zu geniessen. Zeit, um einfach zu sein.

…denn das Leben ist zu kostbar, um daran vorbei zu rennen.

In diesem Sinne: Ruhige Ostertage und ganz viel freie Zeit!
Mike & Ramona

Fiji: Denarau, Treasure Island & Suva - Welcome Home

Unser Fiji-Urlaub (das war wirklich viel mehr Urlaub als Reisen) war grandios. Das kann man nicht wirklich anders sagen... einfach fantastisch. Das polynesisch-indisch-gemischte Volk war super herzlich, die Kultur liebevoll und die Inseln wunderschön. "Welcome Home" - der fijianische Flughafen-Slogan ist wirklich treffend.

Wir gönnten uns zuerst fünf Tage im Hilton auf Denarau (eine private Halbinsel voller Luxushotels in der Nähe von Nadi). Dort stimmten wir uns auf die Hochzeit ein, trafen die letzten Vorbereitungen (wie beispielsweise der Kauf unserer Outfits...) und genossen das "Nichtstun".






Anschliessend wurden wir im Hilton abgeholt und fuhren mit dem Boot hinaus auf Treasure Island. Auf der kleinen Insel war das Südsee-Feeling perfekt. Von unserem Bungalow aus waren wir nach ca. 20 Schritten im kristallklaren Meer. Eine fantastische Unterwasserwelt, wunderschöne Blumen, süsse Babyschildkröten und von allen Angestellten ein herzliches "Bula". Und natürlich eine traumhafte Hochzeit! :-)



   





Ovini - unser Barman
Frangipani-Blüte
Bereits auf Treasure Island wurden wir gewarnt, dass sich ein Sturm anbahnt - Zyklon Pam. Man wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob er Fiji trifft oder nicht... Wir entschieden uns, die restlichen Tage in Fiji's Hauptstadt Suva zu verbringen, da die Versorgung da im Falle eines Eintreffens am ehesten gewährleistet ist. Wir fanden ein schönes Hotel, trafen die wichtigsten Vorbereitungen (genügend Bargeld, Wasservorrat, etc.) und fuhren mit dem öffentlichen Bus die 200km von Nadi nach Suva in 5 mühsamen Stunden... Aber der Weg hat sich total gelohnt. Das Grand Pacific Hotel in Suva war bis jetzt eindeutig die edelste Adresse! Ein 5-Stern-Hotel vom Feinsten! Perfekt für den Beginn unserer Flitterwochen. Unser Aufenthalt wurde noch besser, als wir eines morgens beim Frühstück angesprochen wurden mit: "Grüezi, i ha s Schwizerdütsch ghört... Ah, Flitterwuche? Do loht sich sicher öbbis mache" ...Der General Manager des Hotels war Schweizer! Und schwups, hat er uns einen Zimmer-Upgrade organisiert und wir genossen die restlichen Tage in einem Royal Club Room, mit Zugang zur exklusiven Victoria Lounge! Und als ob dies nicht genug wäre, hat unser Butler (ja richtig, wir hatten einen Butler!) das Zimmer während des Abendessens wunderschön romantisch mit Kerzen und Blüten dekoriert... Wow. Simply amazing. Das Hotel wirbt mit dem Slogan "Be treated like Royalty" - und genau so hat es sich angefühlt!



Terrasse der Victoria Lounge - Häppchen und Cocktails à discrétion
Ausblick von unserem Zimmer...


Der Zyklon Pam hat Fiji zum Glück nicht direkt getroffen. Uns hat er dann aber doch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht... Der Zyklon zog nach Vanuatu weiter südlich nach Neuseeland. Und leider war er genau zu dem Zeitpunkt da, als auch unser Flug von Fiji nach Neuseeland hätte da sein sollen... Unser Flug hatte somit 11 Stunden Verspätung und wir verpassten die Anschlussflüge nach Kuala Lumpur und von da aus weiter nach Hanoi. Wir haben uns deshalb kurzerhand entschieden, noch ein paar Tage auf Fiji zu bleiben. Die Umbuchungen waren zwar kostspielig und wir hatten schlussendlich schlechtere Verbindungen, aber immerhin hatten wir etwas Zeit, die ganzen Eindrücke der letzten Wochen setzen zu lassen... Und dies brauchte Zeit - solch grandiose Eindrücke und Erlebnisse!

Vinaka Fiji! Danke Fiji!


Sonntag, 8. März 2015

Fiji: Treasure Island - Wedding-Special!

Yes, we will! Am 7. März 2015 haben wir uns auf einer einsamen Sandbank vor der Treasure Island das Ja-Wort gegeben. Und weil dieser Tag so wunderschön war und wir ihn gerne mit euch teilen wollen, gibt's hierfür einen separaten Blogeintrag.


Während des Frühstücks - bei dem wir vor lauter Nervosität beide nicht mehr richtig viel essen konnten - kam Irene (eine Österreicherin, die auf Treasure für Guest Relations zuständig ist) zu uns und überraschte uns mit Victorinox Schoggi-Taschenmessern aus der Schweiz - yay, ein Stückchen Heimat! Sie gab uns den Input, getrennt auf die Sandbank zu fahren und uns nach dem Styling auch erst da wieder zu sehen - ganz traditionsgetreu. Dies war ein sehr wertvoller Input für uns! Und so machten wir es dann auch...

Ich ging somit nach dem Frühstück mit all meinen Sachen in den Spa, um mich nach dem Hairstyling und Make-Up (Manicure und Pedicure gab's bereits am Vorabend) direkt dort umziehen zu können. Ai, war ich nervös! Irene kam zum Glück schon bald mit dem ersten Schnaps vorbei - das hat geholfen... ;-)


Währenddessen hat sich Mike im Spa-Bereich nebenan eine Massage gegönnt und wurde anschliessend ebenfalls von Irene mit Schnaps "beruhigt"... Nachdem er sich in unserem Strand-Bungalow herrichtete, hat Irene ihn abgeholt und sie fuhren bereits hinaus auf die Sandbank. Da waren die Vorbereitungen noch im vollen Gange - Fiji-Time halt, "no hurry, no worry"...




Ich wurde kurz darauf von Lavenia (unserer Hochzeits-Planerin) und zwei Kriegern abgeholt und wir fuhren ebenfalls mit dem Boot hinaus. Da auch die Krieger zu spät waren, war bis dahin auf der Sandbank alles wunderbar vorbereitet. Mike wartete bereits vor dem "Altar", also unter dem Torbogen (bzw. unter dem grossen Sonnenschirm nebenan, weil die Sonne so stark war!). Begleitet von den zwei Kriegern lief ich entlang der Wedding-Venue, an deren Ende Mike mich in Empfang nahm - ein toller Moment!



Reverend Jeremaia Uluivuda hat uns begrüsst und uns anschliessend auf Englisch - jedoch mit einem krassen Fiji-Akzent, was das Wiederholen der Gelübde... ehm... erschwerte - unter dem Torbogen getraut. Obwohl wir nicht genau wissen, was wir alles gesagt haben, oder hätten sagen sollen, war die Trauung wunderschön, gefühlsvoll und für uns beide sehr rührend!




Und dann wurde natürlich angestossen und gefeiert - mit Sekt und noch einem Schnaps!



Mit unseren Trauzeuginnen und dem Reverend

Darauf folgte das "Paar-Shooting", bei fantastischer Kulisse und noch immer perfektem Wetter - trotz Zyklonen-Saison!




Mit dem Boot ging es glücklich und zufrieden zurück auf Treasure...



...wo wir den Abend bei einem traumhaften Sonnenuntergang und einem Candle-Light Dinner ausklingen liessen - ein Tag, wie er perfekter nicht hätte sein können!




Life is so beautiful. Live it. Love it.

Mike & Ramona


Sonntag, 1. März 2015

Neuseeland: Südinsel - Life is a Journey

Bereits auf der Nordinsel haben uns die schönen Landschaften beeindruckt und die offenen Neuseeländer gefallen. Aber auch die hohen Preise und das kühle und windige Klima (trotz Sommer!) haben uns bereits auf der Nordinsel überrascht... Auf der Südinsel kamen dann zusätzlich noch die vielen Touristen hinzu! Das war der Wahnsinn. Sämtliche Unterkünfte komplett ausgebucht! Cricket World Cup, Foo Fighters-Konzert und das Chinesische Neujahr... Christchurch und der Rest der Südinsel wurden überrannt. Hätten wir unseren geplanten Flug erwischt, wären wir auf der Strasse gestanden! Als wir am Morgen des 12. Februars gelandet sind, konnten wir sogleich unser Mietauto abholen und dann auch darin übernachten... Danke Kiwi! Danke Schicksal!

Christchurch ist noch immer stark gezeichnet vom Erdbeben von 2011. Die Stadt wird zwar im Eiltempo wieder aufgebaut, dennoch herrscht eine latent traurige Stimmung, wenn man durch die Strassen läuft...


  


Wir sind dann gleich am nächsten Tag weiter nach Kaikoura gefahren, ein Küstenort, der bekannt ist für Whale Watching. Vor der Küste fällt der Festlandsockel steil ab und erreicht eine Tiefe von bis zu 1600m - perfekte Bedingungen für Wale. Leider spielte das Wetter aber nicht so ganz mit... So wurde unser geplanter Ausflug aufgrund von zu starkem Wellengang abgesagt. Nun gut, verlängerten wir eben um eine Nacht, genossen den Tag in der natürlichen Thermalanlage "Hanmer Springs" und versuchten es am Tag darauf wieder. Auch nichts. Nochmals um eine Nacht verlängert und den Tag auf der Kaikoura Peninsula verbracht... Aber beim dritten Anlauf klappte es dann! Und das Warten hat sich gelohnt! Ein unglaubliches Erlebnis, wenn dieses gigantische Wesen aus einer komplett anderen Welt auftaucht und dann wieder mehrere Hundert Meter in der Tiefsee verschwindet... Wow. Einfach nur wow.



Während 2 Stunden versuchten wir den Wal mittels Waterphone anhand seines Gesangs aufzuspüren.
Der Pottwal war ca. 10 Minuten an der Oberfläche um Luft zu holen...
...bevor er wieder in der Tiefe des Meeres verschwand und erst nach ca. einer Stunde wieder hochkommt.
...Wow...!
Entlang der Küstenstrasse und durch das Weingebiet von Marlborough fuhren wir weiter nach Blenheim. Ein nettes kleines Städtchen, mit einem super leckeren italienischen Restaurant (Rocco's) - der perfekte Ort, um uns zu unserer Halbzeit (bereits Halbzeit!!) etwas Gutes zu gönnen.





Weiter ging's via Nelson nach Motueka, von wo aus wir den wunderschönen Abel Tasman Nationalpark besuchten. Wir sind vom Wassertaxi bei einer Bucht abgeladen worden, entlang des schönen Küsten-Tracks spaziert, haben immer wieder einen fantastischen Blick aufs Meer genossen, die Tierwelt bestaunt und wurden ein paar Stunden später bei einer anderen Bucht wieder abgeholt. Ein sehr schöner Start in die zweite Hälfte unserer Reise!

Split Apple Rock







Möwen und Albatross füttern an der Sandfly-Bay, die zum Glück keine Sandflies hatte.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter südlich. Aufgrund der längeren Aufenthaltsdauer in Kaikoura war unser Ziel: So weit südlich wie möglich. Das war aber gar nicht so einfach, denn es gab unterwegs so viele atemberaubende Kulissen zu sehen! Wie es auf den neuseeländischen Touristen-Broschüren heisst: "Life is a journey - take the scenic route". Der Weg ist das Ziel. Und das war für unsere Südinsel-Rundreise total passend. Am liebsten sind wir einfach durchs Land gefahren, haben die Landschaften auf uns wirken lassen und den Moment genossen... Wir kamen in Punakaiki an den Pancake-Rocks vorbei, an wahnsinnig eindrücklichen Bäumen und an Stränden mit faszinierendem Schwemmgut (und nicht ganz so faszinierenden Mengen von Sandflies!).

Pancake-Rocks




Kurz vor Eindunkeln fanden wir in Whataroa noch eine Unterkunft, die kein "no vacancy"-Schild hatte und übernachteten in diesem ziemlich schäbigen Hotel, welches eher ein Pub mit ein paar Betten war als ein Hotel. Am nächsten Tag gings via Franz Josef Gletscher und weiteren tollen Landschaften nach Queenstown.

Whataroa Hotel 

Franz Josef Gletscher
  


In Queenstown - der Adrenalin-Metropole - sind wir mit dem Shotover-Jet durch den Canyon gesaust und haben die Heimatsgefühle genossen, die bei der Fahrt nach Glenorchy aufkamen.





Glenorchy... Oder doch ein Ort in der Schweiz?
Wir fuhren weiter nach Te Anau, wo für uns das typische Neuseeland endlich angefangen hat - riesengrosse Schafherden! Von Te Anau aus fuhren wir durch das beeindruckende Fjordland zu den leider vernebelten und regnerischen Milford Sounds.








Milford Sounds

Nach einer Nacht in Invercargill steuerten wir den südlichsten Punkt der Südinsel an: Bluff. Von da aus fuhren wir durch die bildschöne Gegend der Catlins - ein weiteres Highlight unserer Südinsel-Rundreise.









In Balclutha haben wir die letzte Nacht im Kofferraum unseres Kombis verbracht (in dem wir aufgrund der Touristenmassen und damit verbundenen ausgebuchten Unterkünften häufiger übernachtet haben als geplant...).
Dann ging's bereits zurück in Richtung Christchurch, mit einem kurzen Abstecher in Dunedin, wo wir die steilste Strasse der Welt besuchten und einem weiteren Abstecher bei interessanten Steinformationen am Strand von Moeraki.

Baldwin Street



...Und dann - nach knapp 4 Wochen - trennten wir uns schweren Herzens von unserem Mietwagen... Freuten uns aber auch auf die wieder wärmeren Temperaturen der nächsten Destination: Fiji! :-)

Mike & Ramona