Palenque ist im Dschungel Mexikos - bei den starken Regenfällen und der hohen Luftfeuchtigkeit (siehe Menge Reis im Salzstreuer als Mass dafür ;-)) ist es nicht verwunderlich, dass hier ein Dschungel wächst...
Zu meiner Enttäuschung haben wir keinen einzigen Mexikaner mit einem typischen Sombrero gesehen - die sind wohl alle weiter nördlich in der Wüste. Hier tragen die Mexikaner (bzw. ursprünglich die Mayas) "Hipi Hapas", die nicht nur gegen Sonne und Regen Schutz bieten, sondern aufgrund des natürlichen Geruchs auch als Insektenschutz dienen (sollen) - ein aufmerksamer Mexikaner in Mérida hat uns dies erzählt und uns geraten, solche Hüte für unsere Weiterreise zu kaufen...
Auch in Palenque hatte es Maya-Ruinen, die wir besichtigten - ebenfalls sehr eindrücklich! Im Gegensatz zu Chichen Itzà sind diese Mitten im Dschungel; der grösste Teil ist noch überwuchert...
Auf dem Rückweg beobachteten wir die vielleicht längste Ameisenstrasse der Welt - ca. 40 Meter! Die Arbeiterinnen schleppten eine Unmenge an Material zu ihrem riesengrossen Ameisenhaufen - wir fanden dieses Naturspektakel fast so eindrücklich wie die Maya-Stätte... ;-)
Weiter ging es nach San Cristóbal de las Casas mit einer geplanten Busfahrt von 5 Stunden. Was wir bis dahin nicht wussten: Die Zapatistas (indigene Rebellen) sperrten die Strasse zwischen Palenque und San Cristóbal schon seit einer Woche... Glücklicherweise waren unsere Buschauffeure besser informiert und fuhren einen "kleinen" Umweg via Villahermosa (483 statt 219 km). Unglücklicherweise wussten sie dann aber nicht, dass es auch auf dieser Strecke eine Strassensperre gab! Somit mussten wir ca. 200 Meter auf der Autobahn bis nach Tuxtla laufen, dann mit einem Taxi zur nächsten Bushaltestelle fahren und von dort einen anderen Bus nach San Cristóbal nehmen. Nach insgesamt 12 Stunden kamen wir dann tatsächlich doch noch an! Ein erlebnisreicher Tag...
San Cristóbal de las Casas liegt im mexikanischen Hochland (2'100 m.ü.M) und da herrschten deutlich andere Temperaturen - wir waren sehr froh um den kleinen Holzofen im Hotelzimmer! Wir genossen das Städtchen, besichtigten Kirchen und Märkte und liessen uns mit dem Flow treiben...
Nach einer weiteren, erlebnisreichen Busfahrt ging es weiter nach Antigua in Guatemala, wo wir jetzt für die nächsten Wochen sein werden. Wir hausen in einem kleinen Zimmerchen in einer Art Guesthouse mit guatematekischen Studenten. Die Armut in diesem Land ist sehr erschütternd! Nach ein paar ruhigen Tagen, freuen wir uns auf den kommenden Hilfseinsatz bei Camino Seguro - Morgen haben wir unseren ersten Arbeitstag und sind sehr gespannt!