Samstag, 27. September 2014

Mexiko: Palenque und San Cristóbal - Viva México!

Am Morgen früh kamen wir in Palenque an - einem kleinen Städtchen in Chiapas, dem ärmsten Bundesstaat Mexikos. Per Zufall liefen wir an der Kirche vorbei und konnten bei offenen Türen dem wunderschönen Engelsgesang des Kirchenchors lauschen - ein sehr schönes Erlebnis und ein wunderbarer Start in den Tag!


Palenque ist im Dschungel Mexikos - bei den starken Regenfällen und der hohen Luftfeuchtigkeit (siehe Menge Reis im Salzstreuer als Mass dafür ;-)) ist es nicht verwunderlich, dass hier ein Dschungel wächst...


Zu meiner Enttäuschung haben wir keinen einzigen Mexikaner mit einem typischen Sombrero gesehen - die sind wohl alle weiter nördlich in der Wüste. Hier tragen die Mexikaner (bzw. ursprünglich die Mayas) "Hipi Hapas", die nicht nur gegen Sonne und Regen Schutz bieten, sondern aufgrund des natürlichen Geruchs auch als Insektenschutz dienen (sollen) - ein aufmerksamer Mexikaner in Mérida hat uns dies erzählt und uns geraten, solche Hüte für unsere Weiterreise zu kaufen...


Auch in Palenque hatte es Maya-Ruinen, die wir besichtigten - ebenfalls sehr eindrücklich! Im Gegensatz zu Chichen Itzà sind diese Mitten im Dschungel; der grösste Teil ist noch überwuchert...




Auf dem Rückweg beobachteten wir die vielleicht längste Ameisenstrasse der Welt - ca. 40 Meter! Die Arbeiterinnen schleppten eine Unmenge an Material zu ihrem riesengrossen Ameisenhaufen - wir fanden dieses Naturspektakel fast so eindrücklich wie die Maya-Stätte... ;-)



Weiter ging es nach San Cristóbal de las Casas mit einer geplanten Busfahrt von 5 Stunden. Was wir bis dahin nicht wussten: Die Zapatistas (indigene Rebellen) sperrten die Strasse zwischen Palenque und San Cristóbal schon seit einer Woche... Glücklicherweise waren unsere Buschauffeure besser informiert und fuhren einen "kleinen" Umweg via Villahermosa (483 statt 219 km). Unglücklicherweise wussten sie dann aber nicht, dass es auch auf dieser Strecke eine Strassensperre gab! Somit mussten wir ca. 200 Meter auf der Autobahn bis nach Tuxtla laufen, dann mit einem Taxi zur nächsten Bushaltestelle fahren und von dort einen anderen Bus nach San Cristóbal nehmen. Nach insgesamt 12 Stunden kamen wir dann tatsächlich doch noch an! Ein erlebnisreicher Tag...




San Cristóbal de las Casas liegt im mexikanischen Hochland (2'100 m.ü.M) und da herrschten deutlich andere Temperaturen - wir waren sehr froh um den kleinen Holzofen im Hotelzimmer! Wir genossen das Städtchen, besichtigten Kirchen und Märkte und liessen uns mit dem Flow treiben...





Nach einer weiteren, erlebnisreichen Busfahrt ging es weiter nach Antigua in Guatemala, wo wir jetzt für die nächsten Wochen sein werden. Wir hausen in einem kleinen Zimmerchen in einer Art Guesthouse mit guatematekischen Studenten. Die Armut in diesem Land ist sehr erschütternd! Nach ein paar ruhigen Tagen, freuen wir uns auf den kommenden Hilfseinsatz bei Camino Seguro - Morgen haben wir unseren ersten Arbeitstag und sind sehr gespannt!



Sonntag, 21. September 2014

Mexiko: Cancún bis Mérida - back to reality

Der Abschied des Paradieses auf Isla Mujeres fiel uns schwer... Insbesondere da unser Hotel in Downtown Cancún - sagen wir mal - nicht gerade die optimalste Wahl war.



Der Ausblick aus dem Zimmer, war.. ehm... speziell. Und die Gegend ziemlich übel. Der Taxifahrer (der die Gegend nur von einem Striplokal her kannte) hat uns wärmstens empfohlen, das Hotel bei Dunkelheit nicht zu verlassen.





Am kommenden Tag gingen wir in die sehr touristische Hotelzone von Cancún und feierten am Abend den mexikanischen Unabhängigkeitstag (16. September) im Señor Frog bei einem Spass-Wrestlingkampf.



Am Tag darauf ging es weiter nach Playa del Carmen, ein idyllisches Strand-Städtchen. Playa del Carmen hat die grösste Wachstumsrate Mexikos, in den letzten 40 Jahren von 200 bis über 100'000 Einwohner! Wir übernachteten in einem super schönen Zimmer im Guesthouse "Casita de la Música", direkt im Getümel (der steinere Balkon rechts hinten auf dem Bild war der unsere). Nach einer herrlichen Massage am Strand hatten wir dann ein wunderbares Abendessen im "La Famiglia" - so macht Reisen Spass! :-)



Die Rucksäcke wieder gepackt ging es mit dem Bus weiter nach Valladolid...


...wo wir fast schon ein Schlosszimmer im "Hostal del Fraile" hatten. Abgesehen von den Zecken und anderweitigen Krabbeltieren im Bett, war es wirklich schön!




Von Valladolid aus besuchten wir Chichen Itza mit dem Collectivo - dem öffentlichen Kleinbus, der bereits an sich eine interessante Erfahrung war. Die Abfahrtszeiten sind mehr oder weniger regelmässig, doch das Warten an der gemütlichen Bushaltestelle vergeht zum Glück schnell!


Chichen Itza war extrem eindrücklich! Unser Tourguide hat uns die verschiedenen, mystischen Gegebenheiten der Maya-Stätte erläutert: So ertönt beispielsweise beim Klatschen vor der Treppe des Haupttempels ein Echo, welches sich wie Vogelgezwitscher anhört. Die Mayas sind wahnsinnig spannend - wir sind beeindruckt, wie exakt die Bauten auf das Sonnensystem abgestimmt sind und finden es darum umso erstaunlicher, dass die Mayas trotz dieses Wissens in der Hoffnung auf besseres Wetter tausende von Menschen opferten...









Am Nachmittag unternahmen wir eine Velo-Tour mit dem wohl selbsternannten Tourguide unseres Hostels.


Viktor zeigte uns eine nahe gelegene Cenote - davon soll es gemäss ihm in Quintana Roo und Yucatan 8'000 geben, wovon jedoch erst ca. 900 entdeckt wurden. Cenotes sind sozusagen natürliche Swimmingpools, Kalksteinlöcher, die durch den Einsturz der Höhlendecke entstanden sind. Die Cenote die wir besuchten, hatte den Wasserspiegel in einer Tiefe von 20 Metern und reichte von da bis zum Grund nochmals 65 Meter (trotz Tauchbrevets haben wir dies nicht überprüft ;-)). Die Mayas sahen diese Cenoten als Eingang zur Unterwelt und nutzten sie häufig als Opferstätten. Eine spezielle Vorstellung, wenn man darin schwimmt...





Weiter ging es nach Mérida. Eine Stadt mit 800'000 Einwohnern - das mexikanische New York. Ein riesen "Gewusel" Tag und Nacht.










Abends sind wir per Zufall an eine Veranstaltung des kulturhistorischen Departments von Mérida gelaufen, die verschiedene Sportarten der Mayas aufführten - unter anderem Hockey mit einem brennenden Ball, natürlich barfuss... Sehr eindrücklich!



Mittlerweile sind wir in Palenque, mitten im Dschungel. Doch mehr darüber beim nächsten Blogeintrag...

Liebe Grüsse und eine gute Zeit,
Mike & Ramona